„Friede auf Erden“, heißt es in der Weihnachtserzählung. Aber „Hoffnung und Wirklichkeit reimen sich nicht“, wie U2 singt. Es fällt mir in diesem Jahr noch schwerer, vom Frieden auf Erden zu sprechen. Sollen wir es also besser lassen? Wäre das nicht ehrlicher? Ist das „Friede auf Erden“ nicht verlogen? Müssten wir vom Frieden nicht einfach schweigen? Aber das würde ja bedeuten: Dem Krieg rechtzugeben. Ihm allein das Recht zu geben, genannt zu werden. Nur ihn zu erklären.
Außerdem: Was würde passieren, wenn wir den „Frieden“ streichen aus unserem Wortschatz? Mit dem Wort würde dann auch irgendwann die Idee verschwinden. Die Hoffnung. Unsere Haltung, unser Herz würde den Frieden irgendwann vergessen. Er wäre nicht mehr Teil unseres Möglichkeitssinns.
Und daher habe ich eine Bitte: Lasst uns weiter „Friede auf Erden“ sagen. Damit wir diesen großen heiligen Wunsch nicht vergessen. Und der Hoffnung das Wort geben. Lasst uns den Traum vom Frieden ernstnehmen als treibende Kraft. Frieden in uns selbst aufspüren. Und ihn stiften und verteilen, wo immer möglich.
Der Friede will getan werden ja. Und deshalb müssen wir ihn unbedingt aussprechen. Damit er nicht abhanden kommt. Ich habe U2 im Ohr. „Peace on earth“. Und die Bitte: „Lay down your guns. All your daughters of Zion. All your Abraham sons.“
Das „Friede auf Erden“ kann uns verbinden mit allen, die unter Kriegen leiden. Die Bitte wird manchmal untergehen. Die zynischen Stimmen sind meist lauter. Ich werde diese uralten Worte als Bitte einflechten – in meinen Advent. Ins Geschenkepacken und Kartenschreiben, ins Singen und Begegnungen, ins Kochen am Heiligabend. Als leises trotziges Gebet.
*** Jetzt beginnt unsere Weihachtstour mit 2Flügel. Ich freue mich sehr auf die Weltjahresbestzeit. Und auf die Lesung am 5. Dezember. Danke für alle Verbundenheit, im großen Netz, etwa bei Insta. Herzlichen Dank für alle Grüße, Nachrichten, Mails, Kommentare, Feedback und Fragen. Ich wünsche Euch einen lichtvollen Advent. Namaste!